Normalerweise spreche oder arbeite ich für Bündnisse, Organisationen und Initiativen, die für Klimagerechtigkeit und mehr Solidarität in der Gesellschaft kämpfen. Heute spreche ich aber einfach nur als Franka Kretschmer mit Euch. Ich werde dieses Jahr im September parteiunabhängig und frei hier in Magdeburg auf das Direktmandat für den Bundestag kandidieren und ich erzähle Euch das, weil der Grund für meine Kandidatur und der Anlass, weswegen wir uns hier versammeln, derselbe ist: Wir können nicht mehr hinnehmen, dass die Verantwortungslosigkeit und der Unwille von Entscheidungsträger:innen uns als Gesellschaft weiter davon abhält endlich das wissenschaftlich Notwendige für eine nachhaltige und enkeltaugliche Zukunft wirklich zu tun.

Wir haben keine Zeit mehr!

1972 – also vor einem halben Jahrhundert – erschien mit “Grenzen des Wachstums” zum ersten Mal eine wissenschaftliche Analyse zu dem, was unser Wirtschaften und entsprechendes Wachsen in allen Gesellschaftsbereichen bedeutet für die Zukunft – Nichts Gutes, wenn wir nichts ändern! Das wussten wir im Grunde schon damals, als meine Mutter 16 war, die CO2-Konzentration bei 331 ppm lag und wir circa 7.600 Kilometer Autobahn in Deutschland hatten.

20 Jahre später – 1992: Das Kyotoprotokoll – Man könnte denken, die Menschheit hat verstanden, dass die Klimaerwärmung ein globales Problem ist, an dem dringend gearbeitet werden muss. Wir alle wissen, dass das nicht gereicht hat um ins Handeln zu kommen. Ich war damals 10 Jahre alt und hätte denken können: “Wenn ich groß bin haben wir das im Griff.” Zu diesem Zeitpunkt lag die CO2-Konzentartion bei 356ppm und das Autobahnnetz vergrößerte sich auf 11.000 Kilometer.

Dann das Jahr 2000: unter Rot-Grün kam das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ – Wow, endlich! Es ist im politischen Entscheidungsapparat endlich angekommen und es werden entsprechende Maßnahme

n eingeleitet: Ich bin mittlerweile 19 Jahre alt. Meine logische Konsequenz – Ich will Ingenieurin 

werden um dabei mitzuhelfen die richtigen Technologien dafür zur Verfügung zu stellen. Hoffnung war der Geist der Zeit. Der damalige Stand: Eine CO2-Konzentration von 369 ppm und 11.500 Kilometer Autobahn.

Wir machen nochmal einen großen Sprung: Es ist 2021 und wir müssen jetzt hier stehen und immer noch Deutlich machen – Autobahnausbau ist das absolute Gegenteil von dem, was unsere Welt jetzt braucht. Mein Sohn ist 13 und wir liegen bei 418 ppm CO2 und haben inzwischen 13.200 Kilometer Autobahn.

Das klingt absurd? Ist es auch! 

Die typischen „Ausrede”, wie „die Dinge brauchen ihre Zeit” oder „Infrastrukturplanung ist langfristig” sind nichts weiter als Pseudo-Argumente für die jahrelangen Fehlentscheidungen. Denn wir wussten zum Zeitpunkt der Planung dieser Autobahnen bereits ganz klar, dass das nicht die Zukunft sein kann und darf!

Warum also wird trotz all den Erkenntnissen, Arbeiten und Simulationen, sowie politischen Bekenntnissen und sogar der Bereitschaft der Bevölkerung, immer noch an solchen „alten Plänen” festgehalten? Wieso wird Nichts angepasst, umgeplant und neu gedacht?

Vor dem Magdeburger Dom

Die Antworten darauf sind teilweise schockierend banal. Es sind: 

… vom besten Wissen und Gewissen kann hier keine Rede sein. 

Wir brauchen endlich eine sozial Gerechte und ganzheitliche Verkehrsplanung, die an die Klimaziele angepasst wird und neue Mobilitäts- und Logistikkonzepte berücksichtigt. 

Neue Autobahnen gehören definitiv, und das weiß jede und jeder, nicht dazu! 

Wie sollen also Menschen verstehen, dass eine große Transformation ansteht, wenn immer noch mit staatlicher Gewalt solche veralteten Dinosaurier-Vorhaben, gegen den Widerstand der Vernunft, durchgesetzt wird? 

Das ist Paradox bis gefährlich für Glaubwürdigkeit und Vertrauen in Politik bezüglich ihrer Lösungskompetenz. 

Wir können nicht alte Denkmuster einsetzen um Probleme dieser neuen Dimension und Dringlichkeit zu lösen. Wir brauchen neue Wege und Ansätze!

Die Konsequenz: Wir müssen uns mehr als je zuvor selbst organisieren. Unabhängige und legitimierte Bürgerinnenräte einfordern und etablieren, um endlich gemeinsam die Lösungen für ein gutes Leben für alle, auch in Zukunft, zu entwickeln. 

Wir brauchen dafür jetzt eine Ergänzung zur parlamentarischen, rein parteipolitischen Entscheidungsfindung, damit wir endlich schnell genug und sozial gerecht den notwendigen Wandel und damit auch eine umfassende Verkehrswende gestalten können.

Diese Vision und Zielsetzungen verfolge ich mit meinem Team, auch für die Bundestagswahl unter unserem Motto: Unabhängig! für Dich. Danke 

Und wenn ihr euch mit uns organisieren wollt, meldet euch bei uns, sprecht mit euren Mitmenschen, denn für diesen Wandel von unten brauchen wir viele!