Ist eine Frage, die wir in den letzten Woche vielfach, und ganz besonders in den letzten Tagen immer häufiger, gestellt bekommen. Franka hat Großplakate, steht in einer Reihe mit SPD, CDU, FDP und Grünen, es hängen Plakate in der ganzen Stadt, im ganzen Wahlkreis, an Laternen, wie auch in den Fenstern von Geschäften. So mancher wird beim Bummeln den Fußbodensticker oder beim Weg zur Arbeit die LED-Leuchtwände bemerkt haben, sie eröffnet selbst-gebaute Gesprächsinseln, ist auf Podien, veranstaltet Gesprächrunden. Sie leistet Bildungsarbeit und diskutiert unseren Zustand der Demokratie, ihre Werbung ist auf der Titelseite der Volksstimme, sie gründet Bürger:innen-Initiativen mit und hilft diese zu organisieren. Sie ist mit dem Team seit Wochen fast jeden Tag auf einem Stand zu finden, geht mit den Menschen ins direkte Gespräch–schon jetzt hat Franka’s Wirken lokale Veränderung gebracht und Erfolge gezeigt. Da ist die Frage, warum das nicht auch mal in der Volksstimme berichtet wird, vollkommen nachvollziehbar.
Leider haben auch wir darauf keine zufriedenstellende Antwort. Es ist nicht so, als ob Franka’s Aktivität gar nicht berichtenswert sei: Bereits im Oktober 2020 berichtet die Volksstimme über die Pläne von Franka, bei der Bundestagswahl anzutreten. Natürlich haben wir die Redaktion ständig auf dem Laufenden gehalten, zu Terminen eingeladen und Angebote zur Berichterstattung gemacht¹. Diese wurden zum Teil auch angenommen, wie bei der Müllsammel-Aktion in Neu-Olvenstedt im Mai, der Aktion der 30er-Zone dort im Juni bis hin zum Gespräch zur Bürger:innen-Initiative am Prämonstratenserberg oder bei der Eröffnung der Gesprächsinsel:
Was sofort auffällt: Trotz der Tatsache, dass es der Volksstimme ja seit Oktober bekannt war und immer Kontext von der Kampagne verschickt wurde, findet Franka’s Kandidatur keine Erwähnung. Das hier ist nur ein Auszug der Berichterstattung der Volksstimme über Franka seit Bekanntgabe der Kandidatur, aber auch in den anderen Artikeln zeigt sich das gleiche Bild: Während es vereinzelt im Nebensatz erwähnt wird (zum Teil auch nur als Korrektur online nachdem sich das Team bei der Volksstimme gemeldet hat), findet in dem Gesamtbild der Berichterstattung Franka’s Kandidatur nicht statt. Dann aber erst wieder in einer Aufzählung der zugelassenen Kandidaten für den Wahlkreis.
Dazu haben wir natürlich auch nachgefragt und bekamen die nicht zufriedenstellende Antwort:
Sehr geehrte Frau Kretschmer, alle Bewerber um das Direktmandat haben wir bereits in einem Beitrag genannt. Bei der weiteren Vorstellung der Direktkandidaten konzentrieren wir uns auf die Bewerber der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien.
E-Mail der Volksstimme vom 30. August 2021
Was auf den ersten Blick Sinn ergeben mag, Bundestagswahl -> Beschränkung auf Kandidat:innen der Parteien im Bundestag, sorgt schon beim zweiten für erhebliches Stirnrunzeln. Schließlich handelt es sich um die lokale Berichterstattung, dafür sollten lokale Themen und Ereignisse ausschlaggebend sein. So sind im Magdeburger Stadtrat neben den Bekannten z.B. auch Gartenpartei, Tierschutzpartei und -Allianz vertreten. Wenn diese jemand aufstellen und sich da ernsthaft in die Waagschale werfen sollten, wäre das durchaus auch relevant. Dies zu ignorieren mit Verweis auf die Aufteilung des bestehenden Bundestags wäre redaktionell nicht nachvollziehbar. Und so ist es auch mit Franka und der Kampagne – schon alleine die Langfristigkeit der Planung der Kampagne, die der Volksstimme ja bekannt ist, ist ausreichender Indikator um zu verstehen, dass dies nicht einfach zum Spaß passiert und es sich lohnt, dort mal genauen hinzuschauen. Aber genau das scheint die Volksstimme sehr aktiv vermeiden zu wollen–Warum wissen wir letztlich auch nicht.
Wer hier jetzt kein politisches Kalkül unterstellen will, dem bleibt als Antwort nur Inkompetenz. Oder wie Franka es beim Demokratiegespräch im Oli-Kino (übertragen auf dem Offenen Kanal Magdeburg) sagte:
Ich find’s schon echt peinlich, tatsächlich. […] Das ist nee Story, die man auch erzählen will.
Franka Kretschmer (Oli-Kino Aufnahme unten, ab 1:39:20)
¹ Wir haben unter anderem das Interview, dass die Volksstimme anderen Direktkandidaten geschickt hat,auf Wunsch von Wähler:innen, beantwortet und der Volksstimme angeboten. Auch daran haben sie trotz allem was die Kampagne bisher gezeigt hat kein Interesse gehabt. Allerdings sind die Fragen insgesamt eher mau, weshalb wir dem nicht unsere Plattform geben wollen. Wen es trotzdem interessiert kann das PDF hier lesen.